Ein schwerer Abschied...

Während ich diese Zeilen schreibe, befinden wir uns im April 2023. Das Ende meines Freiwilligendienstes liegt nun schon über ein halbes Jahr zurück und noch immer fehlen die letzten beiden Wochen meiner abenteuerreichen Zeit in Namibia auf diesem Blog. Für mich geht das Leben seither mit dem Referendariat weiter. Nach einem Übergangsjob in der Schule bin ich seit Februar offiziell im Vorbereitungsdienst auf das Lehramt und genieße gerade meine ersten Ferien. Ich sitze hier mit Blick auf den Schwielochsee (Brandenburg), schwelge in Erinnerungen, stöbere durch meine letzten Namibia-Fotos und höre dazu meine persönliche „Namibian Vibes“ Playlist. Top Voraussetzungen, um mich gedanklich 7 Monate zurückzuversetzen, mitten hinein in die letzten beiden Wochen und auch diese Zeit nochmal für diesen Blog aufzuarbeiten. Viel Spaß beim Lesen. :)

Es war der 28.08.22, als der Abschied für mich das erste Mal in so richtig greifbare Nähe rückte. An diesem Sonntag verabschiedeten wir uns nämlich von Leon und Yannik, den Freiwilligen aus Okahao. Leon und Yannik verbrachten noch das Wochenende mit uns. Wir waren am Samstag gemeinsam mit den Nachbarskids im Kino und abends auf der Ongwediva TradeFair. Die größte Handelsmesse Namibias, die jährlich in Ongwediva stattfindet. Abends konnte man dort essen, trinken und Party machen. Am Sonntag waren wir zum Frühstück bei JP und Naomi, bevor wir uns zum Abschied bei Yuri getroffen haben, der uns zum Essen zu sich nach Oshakati eingeladen hatte. Dort trafen wir Freiwilligen aus dem Norden uns dann das letzte Mal alle auf einem Haufen. Ems, Phil, Leon und Yannik mussten wegen ihres anderen Visums nämlich schon zwei Wochen früher ausreisen als Hanna und ich. Wir haben also noch gemeinsam bei Yuri gegessen und ein paar Runden Spikeball gespielt. Und dann hieß es tatsächlich das erste Mal Abschied nehmen, da Leon und Yannik schon über Nacht nach Windhoek fuhren, um dort ihre letzten Tage in Namibia zu verbringen. Wir brachten sie gemeinsam mit Yuri zur Bushaltestelle. Im Autoradio liefen „Ndincedeni 2“ und „Empini“, zwei dieser ganz persönlichen Namibian Vibes Songs (sucht mal auf Spotify oder YouTube). Das verlieh dem Augenblick etwas Magisches und Trauriges zugleich. Bald würde es Hanna und mir genauso gehen wie Leon und Yannik gerade. Kaum vorstellbar, wie sie sich fühlen mussten. Am nächsten Tag wiederholte sich die Prozedur für Ems und Phil, die sich am Montag noch in Eenhana von ihrer Schule verabschiedet hatten und dann in der Nacht zum Dienstag den Bus in Richtung Windhoek nahmen. Nun waren wir die einzigen verbleibenden ASC-Freiwilligen im Norden Namibias … Irgendwie ein komisches Gefühl.

Besuch auf der TradeFair und Abschied bei Yuri

In der Schule starteten für uns nun noch sehr intensive zwei Wochen. Der Sportunterricht und das Nachmittagsprogramm fand noch wie gewohnt statt, allerdings immer mit dem Hintergedanken, dass wir diese Gruppe so in der Konstellation nur noch zwei (vereinzelt sogar nur noch ein) Mal zum Unterricht/Training sehen. Neben dem Unterricht und Training versuchten wir noch allerhand Sachen für unseren Abschied zu organisieren. In den Sportstunden machten wir Klassenfotos mit jeder Klasse, die wir ihnen am Ende ausgedruckt zum Abschied schenken wollten. Wir planten noch jeweils einen Abschluss-Sporttag für die Sections, für die wir uns Spiele ausdachten und Material besorgen und vorbereiten mussten. Hinzu kam, dass wir noch sämtliche Informationen über die Schule, den Ort, unsere Projekte usw. niederschreiben mussten, um sie dann unseren Nachfreiwilligen zur Verfügung zu stellen. Ich erlebte so noch viele tolle Sportstunden, wurde durch die ganzen Aufgaben im Hinterkopf (die ja alle mit dem Abschied zu tun hatten) aber ständig daran erinnert, dass diese Zeit langsam zu Ende geht. Ich versuchte also, das alles noch so gut es geht zu genießen und so viele Eindrücke wie möglich in mich aufzusaugen.

Am Wochenende kam David (ein Mitfreiwilliger aus Windhoek) uns besuchen. Der Auslöser dafür: Das wohl erste Spikeball Turnier Namibias. Hanna und ich hatten für Samstag den 03. September 2023 das Run Along Spikeball Tournament 2022 organisiert. Das wollte er verständlicherweise nicht verpassen. Nach dem normalen Run Along, zu dem überraschenderweise die Ministerin für Sport und Jugend zu Besuch kam, starte um 10 unser Turnier. Mit 30 Teilnehmer*innen und 15 Teams war es ein voller Erfolg. Dank der Run Along Foundation von JP und Naomi gab es Medaillen und tolle Sachpreise zu gewinnen. Das Turnier war offen für alle. So hatten wir Teilnehmer*innen ganz verschiedener Altersklassen bis hin zu Kindern. Es war ein tolles Miteinander. Auch drei Teams mit Schülern der Eluwa Resource School nahmen teil (an den dunkelroten Trikots zu erkennen, die auch Hanna und ich trugen). Und das sehr erfolgreich. Sie belegten am Ende die Plätze 2, 4 und 5. Da hat sich das Training in der Schule durchaus ausgezahlt.

Schüler der Eluwa Resource School auf dem Weg ins Spikeball-Finale

Den ersten Platz konnten Hanna und ich abstauben. Als Siegerteam gewannen wir zwei Pizzagutscheine für je zwei Pizzen. Da wir die ja nicht alle brauchten, tauschten wir mit Jonas und Elia (den Zweitplatzierten von unserer Schule) einen Gutschein gegen einen Obstkorb. So konnten wir am Abend gemeinsam Pizza essen gehen und sogar noch frisches Obst mit nach Hause nehmen. Die Planung und Durchführung des Turniers hat riesigen Spaß gemacht und alles in allem super funktioniert. Wir hatten lediglich ein paar materielle Verluste zu beklagen, da ein paar Bälle sowie ein Rahmenteil eines Spikeballsets kaputtgegangen sind. Da entsprechende Ersatzteile in Namibia nicht aufzutreiben waren, bestellten wir kurzerhand die benötigten Teile und ließen sie zu unserem Nachfreiwilligen Luis liefern, der sie dann mit nach Namibia brachte. So sorgen eure Spenden dafür, dass auch jetzt, über ein halbes Jahr nach unserer Heimreise beim Run Along noch immer Spikeball gespielt werden kann. :)

Run Along Spikeball Tournament 2022

Am Sonntag hatte unsere „Gastfamilie“ uns zu einer kleinen Abschiedsparty eingeladen. Es kamen ein paar Gäste und es wurde reichlich Essen für uns vorbereitet. Sogar Peter war von der Farm gekommen, was wir unglaublich schön fanden, uns auch von ihm verabschieden zu können. Es wurde gemeinsam gesungen, gebetet und gegessen. Ich war total beeindruckt, wie viel Aufwand dafür betrieben wurde. Mit dem Auto wurde extra noch ein Grill geholt und es war unglaublich viel Essen da. Generell fühlte es sich aber noch gar nicht so sehr nach Abschied an, da wir ja noch eine Woche da waren, in der wir die Familie und Nachbarn ja ohnehin noch wiedersehen würden. Trotzdem eine total schöne Geste, über die ich mich sehr gefreut habe.

Am Montag, den 05.09. kam David noch mit uns zur Schule und zum Schwimmunterricht, sodass wir ihm unsere Arbeit nochmal genauer zeigen konnten, bevor er dann am Abend wieder abreiste. Nun war sie also angebrochen, die letzte volle Woche in Ongwediva. In exakt 7 Tagen würden Hanna und ich an Davids Stelle auf den Intercape warten und gen Windhoek fahren. Bis dahin aber stand noch einiges auf unserem Zettel. Ganz oben auf der Liste stand zunächst die Organisation von zwei Sporttagen zum Abschied von der hearing impairment section und der visual impairment section. Wir hatten uns dafür verschiedene Stationen überlegt, an denen die Schüler*innen in 10er-Gruppen zusammenarbeiten mussten, um bestimmte Aufgaben zu lösen. Jede dieser Stationen erforderte besonders gute Zusammenarbeit, da die Aufgaben nie alleine lösbar waren. Die Gruppen teilten wir im Vorfeld ein und durchmischten die unterschiedlichen Jahrgänge dabei komplett. Pro Gruppe bestimmten wir ein bis zwei Team-Leader, die verantwortlich waren, ihre Gruppe beisammen zu halten und die Punkte für erledigte Stationen zu sammeln. Die Teameinteilung, Vorbereitung der Teamkarten, Einkäufe von Material wie Seilen, Stickern, Preisen usw. war echt zeitraubend und es war eine echte Herausforderung, das neben den übrigen Aufgaben noch zu erledigen.

Hinzu kam, dass die Lehrkräfte der hearing impairment section am Mittwoch eine kleine Abschiedsparty für uns organisiert und uns erst recht kurzfristig dazu eingeladen hatten. Also hieß es wieder Zeit freischaufeln und umplanen. Die Feier war dann aber wirklich schön. Nach dem obligatorischen Singen (bzw. Signen) der Nationalhymne und dem Gebet wurde uns von allen Seiten viel Wertschätzung für unsere Arbeit entgegengebracht. Die Schulleiterin dankte uns in einer Rede überschwänglich und überreichte uns als Dank Zertifikate und traditionelle Kleidung, die im schuleigenen Näh-Workshop für uns angefertigt wurde. Hanna bekam ein Kleid, ich ein Hemd. Was für eine tolle Geste. Auch ein gehörloser Assistenzlehrer wollte uns unbedingt nochmal vor allen anderen danken für all das, was wir in den letzten Monaten geleistet haben und bat darum, dass die Schulleitung sich dafür einsetzt, dass Hanna und ich wieder kommen. Das hat mich sehr berührt. Obwohl wir häufig auf uns allein gestellt waren und von einigen Lehrkräften nicht immer die vollste tatkräftige Unterstützung für unsere Vorhaben erhalten haben, wurde all das, was wir nach teilweise langen Kämpfen umgesetzt haben, doch wahrgenommen und wertgeschätzt. Der wohl schönste Moment bei dieser Party war aber ein Tanz, den einige der gehörlosen Kinder für uns aufführten. Da kamen mir schon etwas die Tränen in die Augen. Anschließend gab es zu essen und zu trinken. Es wurde extra für uns Oshiwambo Chicken gekocht. Wie der Name schon verrät, ist das eine echte Spezialität bei den Oshiwambo. Dazu gab es Pap (Maisbrei), reichlich anderes Fleisch und Getränke.

Abschiedsparty der H.I. section

Abends trafen Hanna und ich dann noch die letzten Vorbereitungen für den Sporttag der visual impairment section, den wir am Donnerstag durchführten. Schon vor dem Schulstart trafen wir uns mit den Lehrkräften im Lehrerzimmer, um ihnen die Stationen zu erklären und einzuteilen, wer welche Station betreuen sollte. Leider waren viele Lehrkräfte nicht da und die Anwesenden verstanden das Spielprinzip nicht wirklich. So war der Start echt stressig und anstrengend. Eigentlich war geplant, dass Hanna und ich gar keine Stationen selbst betreuen, sondern den Gesamtprozess überblicken können, was leider nicht funktionierte. Wir mussten also unsere eigenen Stationen betreuen und zusätzlich umherlaufen, um bei den anderen Stationen immer wieder zu erklären, wie die Spiele eigentlich ablaufen sollten. Nach diesen Startschwierigkeiten lief es dann aber ganz gut. Insbesondere die Schüler*innen haben ihre Sache hervorragend gemacht. Die Arbeit in den Teams funktionierte super und die Team-Leader hatten alles total gut im Griff. So schafften es alle Gruppen, bis zur Pause die erforderte Anzahl an Spielen erfolgreich zu absolvieren. Jedes Team gewann so Süßigkeiten für das Team sowie ein Puzzleteil. Nun war es an den Team-Leadern der 10 verschiedenen Teams, ihre Puzzleteile zusammenzusetzen. Das Ergebnis war ein Bild des Eingangstors der Schule. So haben letztendlich ALLE Schüler*innen als Team zusammengearbeitet, um die von uns gestellten Aufgaben zu lösen. Der Team-Gedanke war uns dabei besonders wichtig, weshalb ich mich auch besonders gefreut habe, dass gerade dieser Aspekt so super funktioniert hat. Als Belohnung gab es von uns als Geschenk einen Netball und einen Fußball für die Kinder. Diese sollten sie sich in Zukunft an freien Nachmittagen in ihrem Hostel ausleihen können, um auch ohne die Begleitung von Freiwilligen wie uns Netball und Fußball spielen zu können. Die Freude darüber war riesengroß. Zum Abschluss veranstalten wir noch eine kleine Tanzparty mit lauter Musik und einer riesengroßen (und ultra chaotischen) Runde Stuhltanz für alle Kinder die wollten.

Sporttag in der V.I. section

Nach dem Schulschluss gab es nun auch von den Lehrkräften der visual impairment section noch eine kleine Abschiedsparty für uns. Auch hier gab es einen großen Dank der Schulleitung und der Lehrkräfte und Essen sowie Getränke zum Abschluss. Witzigerweise hatten sie sich genau das Gleiche überlegt und schenkten uns als Erinnerung traditionelle Kleidung. So bekam ich in der letzten Woche noch zwei traditionelle Hemden, wie sie die Oshowambo zu Feierlichkeiten tragen. Ich weiß zwar nicht, ob und wie häufig ich sie in Deutschland tragen werde, aber schöne Erinnerungen sind es auf jeden Fall. Und hey … Wer hat schon so ein knallpink gestreiftes Hemd? :D

Abschiedsgeschenke der V.I. section

Am Nachmittag waren wir das letzte Mal mit den gehörlosen Kids beim Schwimmunterricht und ein letztes Mal stolz beobachten, wie viel die Kinder in dieser Zeit gelernt haben und vor allem die Furcht vor dem Wasser verloren haben. Ohne Hilfsmittel schwimmen konnte nach unserem Kurs zwar niemand, aber eigentlich alle konnten sich selbstbewusst und sicher mit Schwimmnudeln unter den Armen im Wasser fortbewegen.

Am nächsten Tag gab es dann die Wiederauflage des Sporttages – diesmal jedoch für die hearing impairment section. Eigentlich wiederholten sich genau die Probleme vom Vortag. Die Kids machten ihre Sache super und organisierten sich in ihren Teams eigenständig. Die Lehrkräfte hingegen verstanden die Spiele nicht richtig und machten (anstatt einfach bei uns nachzufragen) irgendwas, das sie für richtig hielten. Nachdem wir diese Startschwierigkeiten jedoch überwunden hatten, lief es auch hier super. Alle Gruppen erreichten die geforderte Punktzahl und gewannen Süßigkeiten sowie ein Puzzleteil. Allerdings hatten die neunten Klassen an diesem Tag eine wichtige Prüfung und konnten nicht teilnehmen. Da wir sie nicht außenvor lassen wollten, haben wir die Spiele mit ihnen am Wochenende nachgeholt, sodass auch sie ihr Puzzleteil gewinnen konnten. Die Präsentation des fertigen Puzzles und die Überreichung der Preise verschoben wir also auf den kommenden Montag beim morning assembly. Wir teilten den Schüler*innen also mit, dass sie die Puzzleteile über das Wochenende sicher verwahren sollten und baten nun noch die Lehrkräfte zu einem kleinen Wettkampf im „Skilaufen“. Anschließend wurde zu lauter Musik getanzt und ausgelassen die Stimmung genossen. Das war für mich ein wirklich toller Moment, zu sehen, wie alle Beteiligten diesen Tag einfach nur genießen. Schließlich wollten noch ganz viele Kids ein Abschiedsfoto machen, wodurch ganz viele tolle Selfies entstanden sind, die ich mir noch immer sehr gern ansehe.

Sporttag in der H.I. section

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir auch das letzte Fußballtraining mit den älteren Jungs am Freitagabend. Sie sind mir so unglaublich doll ans Herz gewachsen. Jedes einzelne Training mit ihnen hat unglaublich viel Spaß gemacht und sie zeigten so unfassbar viel Wertschätzung dafür, dass Damian und ich mit ihnen trainiert haben. Gekrönt wurde das ganze durch die Teilnahme am Winter Deaf Tournament, bei dem sie auch echt guten Fußball spielten. An all diese tollen Erinnerungen musste ich während dieses Trainings zurückdenken. Ich ließ es mir nicht nehmen, beim Abschlussspiel mitzuspielen und ein letztes Mal gemeinsam mit den Jungs zu kicken. Am Ende vielen mir die Jungs dann in die Arme und bedankten sich bei mir für die gemeinsame Zeit.

Letztes Fußballtraining mit den Jungs


Ich war unglaublich traurig, dass diese nun zu Ende gehen sollte und die ein oder andere Träne kullerte über meine Wange. Dieser Moment beschäftigte mich echt noch eine Weile. Bei jedem Zurückdenken an diesen Moment hatte ich ein lachendes und ein weinendes Auge zugleich. Einerseits die Erinnerung an die vielen tollen Momente, andererseits die Gewissheit, dass das vorerst das letzte Training dieser Art gewesen sein würde.

Und mit genau solchen Momenten ging es weiter. Am Samstagmorgen waren wir das letzte Mal beim Run Along. Hier hatte ich genau das gleiche Gefühl. Es war total schön, nochmal dort zu sein und die Leute wiederzusehen. Viele fanden total nette Worte und JP hielt noch eine lange Rede, in der er uns immer und immer wieder für unseren Einsatz lobte. Er sagte, dass es uns zu verdanken sei, dass zahlreiche gehörlose und sehbeeinträchtigte Läufer*innen regelmäßig am Run Along teilnehmen und dass wir so viel die Entwicklung des Sports in Ongwediva getan hätten, wie beispielsweise die Organisation von (inklusiven) Turnieren oder den Start des Goalball-Trainings. Ich freute mich sehr darüber, dass JP unsere Arbeit so wahrgenommen hat, auch wenn ich persönlich bei manchen Dingen gar nicht den Eindruck hatte, dort großen Einfluss drauf genommen zu haben. Das Goalball-Training z.B. verfolgten wir eher halbherzig, da wir mit den anderen Tätigkeiten (Schwimmen, Fußball, Netball, …) bereits ziemlich ausgelastet waren. Mittlerweile haben Luis und Rieke (unsere Nachfreiwilligen) aber ein richtiges Goalball-Team geformt, mit denen sie sogar schon an einem internationalen Wettkampf in Südafrika teilgenommen haben! Auch, dass der Run Along (als der wahrscheinlich größte Sporttreff in Ongwediva und weit darüber hinaus) während unserer Arbeit ein großes Stück inklusiver geworden ist, ist natürlich nicht unser alleiniges Werk. Zwar haben wir durch das Mitnehmen unserer Schüler*innen gewissermaßen den Startschuss gegeben (worauf ich noch immer sehr stolz bin), doch für mich gebührt der Dank den gehörlosen und sehbeeinträchtigten Schüler*innen selbst, die jede Woche aufs Neue zum Run Along gehen wollten und uns dazu antrieben, sie Woche für Woche dorthin zu begleiten. Und nicht zuletzt ist das natürlich der gesamten Run Along Community und der dahinterstehenden Foundation von JP und Naomi zu verdanken, die als große Familie auftrat und diesen Lauftreff durch Offenheit und Warmherzigkeit zu einem wöchentlichen Highlight machten, sodass die Schüler*innen immer wiederkommen wollten. Genau das macht die Run Along Community für mich als Gemeinschaft so besonders.

Nach der Rede von JP bekamen Hanna und ich noch die Gelegenheit, ein paar Worte zu sagen und uns für die gemeinsame Zeit zu bedanken, bevor wir die Gewinner*innen der Preise auslosen durften. Anschließend bekam ich noch die Silbermedaille für die 20. Teilnahme im laufenden Kalenderjahr überreicht. 20 Mal schon bin ich am Samstagmorgen um 5:30 Uhr aufgestanden, um eine Runde laufen zu gehen. Schon verrückt, wenn ich so daran zurückdenke. Auf jeden Fall ist die Medaille für mich ein weiteres tolles Andenken an die schönen Momente beim Run Along. Nach alldem gab es noch Kuchen und Säfte für alle. Eine richtige kleine Abschiedsparty für uns! Ein richtig schöner letzter Run Along, den ich seitdem immer wieder vermisse. Ein paar Mal schon bin ich auch zurück in Deutschland am Samstagmorgen früh aufgestanden, um eine Runde laufen zu gehen und so gewissermaßen virtuell am Ran Along teilzunehmen. Ich denke gerne an diese Gemeinschaft zurück.

Ein letztes Mal beim Run Along

Nun wurde es dann langsam Ernst. Am Nachmittag stand Sachen packen, Wäsche waschen und putzen auf dem Programm. Schließlich wollten wir die Wohnung für Luis und Rieke sauber hinterlassen. Auch ein paar Abschiedsgeschenke wollten noch besorgt werden. Für JP und Naomi sowie Abraham, Damian und Lina (die Lehrkräfte, mit denen wir am engsten zusammengearbeitet hatten) stellten wir einige Fotos zusammen, die wir dann im Copyshop ausdrucken ließen. Das war schön, sich so nochmal all die tollen gemeinsamen Momente ins Gedächtnis zu rufen.

Auch am Sonntag war für mich noch ein Waschgang angesagt. Die Bettwäsche war dran – der Endgegner, wenn es um das Waschen mit der Hand geht. Aber auch die wollten wir den neuen natürlich sauber hinterlassen. Anschließend verbrachten wir dann noch einen tollen Tag in der Schule und spielten mit den Neuntklässler*innen, die am Freitag eine Prüfung hatten, die Teamspiele vom Sporttag. Das hat extrem viel Spaß gemacht, da Hanna und ich dieses Mal bei allen Spielen dabei sein konnten und die älteren Schüler*innen in der Lage waren, auch kompliziertere Aufgaben zu lösen und sichtlich Spaß dabei hatten. Auch sie verdienten sich so ihr Puzzleteil. Nun waren alle beisammen und auch die anderen Team-Leader holten ihre Puzzleteile, um es zusammenzusetzen und das Bild zu vervollständigen, damit wir es am folgenden Tag beim Morgen Assembly präsentieren konnten.

Abends waren wir noch mit Paulus und Pahukeni Pizza essen, die beim Run Along am Vortag einen Gutschein gewonnen hatten. Zunächst waren wir uns der Sache gar nicht sicher: „Wann sollen wir das denn noch alles machen?“, „Ich habe noch nicht fertig gepackt …“ usw. Letztendlich waren wir aber im Anschluss doch froh, mit ihnen dort gewesen zu sein. Es war ein schöner Abend und es waren endlich mal andere, die den Gutschein gewonnen haben. So konnten wir insbesondere Pahukeni, die sonst immer sehr still und schüchtern wirkte, nochmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen. So gingen wir mit einem glücklichen Gefühl nach Hause, wo ich dann spät abends noch die letzten Sachen zusammen packen musste und mich schließlich das letzte Mal in meinem Bett schlafen legte.

Die Nacht war ausgesprochen kurz. Trotz des anstrengenden Wochenendes gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich noch lange wach lag und nicht gut schlafen konnte. Zudem kamen um ca. 4:30 Uhr nachts Luis und Rieke bei uns an, die wir dann in Empfang nahmen. Nach einem kurzen Vorstellen legten wir uns alle nochmal hin, wobei zumindest bei mir nicht mehr an wirklich erholsamen Schlaf zu denken war. Schließlich hieß es eineinhalb Stunden später schon wieder: Aufstehen und bereit machen für einen allerletzten Schultag in der Eluwa Resource School.

Dieser Schultag hatte es nochmal in sich. Für mich war er vor allem emotional sehr herausfordernd. Wir wollten und sollten Luis und Rieke die Schule, die Stadt und alles Wichtige zeigen und sie allen vorstellen. Gleichzeitig wollten wir uns gebührend von allen verabschieden. Ich fragte mich schon eine ganze Zeit im Vorfeld, wie wir diese beiden Sachen unter einen Hut kriegen sollen. Wir versuchten jedenfalls das Beste daraus zu machen.

Zunächst schlossen wir beim Morning Assembly der hearing impairment section noch den Sporttag ab, indem wir das fertige Puzzle präsentierten und den Schüler*innen wie auch in der anderen Section einen Fußball und einen Netball überreichten. Auch hier sorgte die Aussage, dass diese nur für die Schüler*innen seien und nicht etwa für die Lehrkräfte für einen großen Applaus. Anschließend stellten wir Luis und Rieke als neue Freiwillige vor und kündigten an, später nochmal in die einzelnen Klassen zu kommen, um uns von den Schüler*innen zu verabschieden. Nochmals dankte uns die Schulleiterin für unseren Einsatz und wir bekamen einen großen Applaus. Leider konnte ich den Moment nicht vollends genießen, da wir Luis und Rieke auch noch beim Asselmbly der visual impairment section vorstellen wollten und daher ein wenig Zeitdruck hatten und langsam rüber mussten. Dort wurden wir nochmal ganz besonders verabschiedet und Luis und Rieke gleichermaßen empfangen. Nachdem eine Schülerin stellvertretend für alle Schüler*innen Dankesworte an uns gerichtet hatte, fingen alle an zu singen: zunächst  ♪♫„We say thank you our teachers“♪♫ und anschließend ♪♫„We say welcome our teachers“♪♫. Immer, wenn die Schüler*innen im Chor gesungen haben, bekam ich absolute Gänsehaut, weil es einfach so schön war. Hier kam auch noch der so besondere Augenblick und Anlass dazu, sodass mir einmal mehr die Tränen in die Augen stiegen. Und das sollte nicht das letzte Mal an diesem Tag gewesen sein.

Willkommenslied für die neuen Freiwilligen

Anschließend machten wir mit Luis und Rieke einen Rundgang durch die Schule, zeigten ihnen all die Klassen und stellten sie den Schulleiterinnen vor. Da das Schulgelände inklusive Schlafräumen, Klassenräumen, Holzworkshop, Verwaltungsgebäude etc. echt groß ist, dauerte das eine ganze Weile. Auf diesem Rundgang mussten sich Luis und Rieke genau wie wir ein Jahr zuvor den Schüler*innen stellen, die sie umzingelten und in Gebärden kommunizierten. Ich habe mich total zurückversetzt gefühlt, wie ich damals in der Mitte des Kreises stand und nichts verstanden habe, was die Kinder mir sagen wollten. Wahnsinn, wie sich das verändert hat und wie schnell die Kommunikation leichter geworden ist. Ich war mir sicher, dass das auch bei den beiden nicht lange dauern würde.

Nachdem der Rundgang abgeschlossen war, schickten wir Luis und Rieke erstmal nach Hause. Sie hatten schließlich nicht viel geschlafen und konnten nach diesen ersten Eindrücken sicher gut eine Pause gebrauchen. Außerdem wollten Hanna und ich uns ja noch von allen verabschieden. Wir starteten denselben Rundgang also nochmal. Diesmal ohne Luis und Rieke, aber dafür mit Abschiedsfotos im Gepäck, die wir den einzelnen Klassen überreichten. Bei jeder Klasse war der Abschied irgendwie besonders. Ich habe, glaube ich, noch nie so viele Umarmungen an einem einzigen Tag bekommen. Am schwersten fiel mir der Abschied von den älteren Klassen der hearing impaired Kids und von den jüngeren Klassen der visually impaired Kids, da wir mit ihnen schlichtweg die meiste Zeit verbracht haben. Da kullerte mir auf jeden Fall die ein oder andere Träne über die Wange. Mir gingen so viele Bilder durch den Kopf: die unzähligen Sportstunden, der Bau der Sprunggrube, swimming classes, Fußballtraining, Fahrten zu Turnieren an anderen Schulen und viele mehr. Einfach wahnsinnig toll, wie vielfältig die Arbeit an dieser Schule war … und unglaublich traurig, dass das alles nun vorbei war. Auch Abraham bekam ein paar Abschiedsbilder von uns. Er hat uns das ganze Jahr über so viel unterstützt. Wir haben von ihm Sign Language gelernt, waren mit ihm in Ruacana und haben uns unglaublich häufig von seiner immer guten Laune anstecken lassen. Gerade zu Beginn unserer Zeit hat er uns geholfen wie kaum ein anderer an der Schule. Nachdem wir in allen Klassenräumen waren, suchten wir noch Lina und Damian auf. Zwei weitere Mitarbeiter*innen der Schule, die uns die Arbeit einfach total erleichtert haben. Sie haben uns immer unterstützt wo sie nur konnten. Die Zusammenarbeit mit ihnen hat von Anfang an besser funktioniert als mit manch anderen Lehrkräften. Und das, obwohl beide gehörlos sind und wir uns anfangs noch nicht gut mit ihnen unterhalten konnten. Mit Damian leitete ich gemeinsam das Fußballtraining. Es war immer wieder toll in beim Umgang mit den Kindern und Jugendlichen zu beobachten. Auch ihnen überreichten wir noch eine Foto-Erinnerung zum Abschied, bevor wir uns schweren Herzens auf den Weg nach Hause machten.

Abschied von Damian und Lina

Noch war allerdings keine Zeit, das alles so richtig zu verarbeiten. Wir holten Luis und Rieke zu Hause ab, um mit ihnen in der Maruela Mall einkaufen zu gehen. Da wir etwas Zeitdruck hatten, bekamen sie gleich die besondere Führung durch den Ort. Schnell hinter dem Haus über den Zaun geklettert, um die Abkürzung über das hohe Gras des angrenzenden Schulgeländes zu nehmen (damit spart man sich locker 15 Minuten Fußweg!). Wir haben ihnen gezeigt, wo das Krankenhaus ist, wo der wöchentliche Run Along startet, wo es Geldautomaten gibt und wo sie einkaufen können. All das im Schnelldurchlauf, da wir nachmittags noch zum letzten Mal Schwimmunterricht geben mussten, um ihnen auch dort alles zu zeigen und sie JP und Naomi vorzustellen. Dort hatten JP und Naomi sogar eine dicke Schokotorte organisiert, um uns gebührend zu verabschieden. Als Abschiedsgeschenk überreichten sie uns jeweils ein Namibia-Shirt. Über unsere Fotokollage freuten sie sich ebenfalls sehr. Und ein mal mehr ein sehr schwerer Abschied von zwei unglaublich herzlichen Menschen, die alles geben, um sich für die Community in Ongwediva einzusetzen. Ich erinnere mich da an viele tolle Momente und tiefgründige Gespräche, wie man die Community in Ongwediva am besten voranbringen kann. Wahnsinn, wie sie den Run Along Breakfast Run aus dem Boden gestampft haben und zu einem solch großen Event für die ganze Stadt gemacht haben. Ich bin gespannt, was ihr riesiges Engagement noch hervorbringt. Ich hoffe sehr, dass wir den Grundstein für eine langjährige Zusammenarbeit zwischen der Run Along Foundation und den zukünftigen ASC-Freiwilligen in Ongwediva legen konnten. Das passt einfach wie die Faust aufs Auge und ich bin zuversichtlich, dass auch in den folgenden Jahren beide Seiten voneinander profitieren können, so wie es bei uns war.

Als letzte Amtshandlung begleiteten wir die Kids wieder zurück zur Schule, gaben den Schüssel für die Pforte bei den Security Guards ab und verabschiedeten uns auch von ihnen.

Und dann war es auch bald so weit. Schnell die letzten Kleinigkeiten im Gepäck verstaut. TC kam noch mit den Freiwilligen für das Basketball-Projekt vorbei. Richtig cool, dass es nun sogar vier Freiwillige in Ongwediva gibt. Und dann stand auch schon Yuri auf der Matte, um uns zum Bus zu bringen. Eunike überreichte uns noch kleine Abschiedsgeschenke, sprach uns eine Segnung aus und betete, dass wir eine gute und sichere Reise haben würden. Dann nahmen wir Abschied, von ihr, von den Kids und von Rieke und Luis, die ab jetzt übernehmen würden.

Yuri brachte uns zur Bushaltestelle und auch TC begleitete uns mit den anderen Freiwilligen. Noch ein paar letzte Abschiedsfotos, bevor wir in den Bus steigen mussten. Zumindest bei unserem guten Kumpel TC bestand eine Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen. Er würde uns in ein paar Wochen nach Deutschland folgen, um in Berlin seinen eigenen Freiwilligendienst anzutreten. Das erleichterte den Abschied von ihm. Und nun war es auch schon so weit. Ehe wir uns versahen, saßen wir auf unseren Plätzen im Bus, wo uns noch eine dicke Überraschung erwartete. Abraham stieg auch dazu, um nach Windhoek zu reisen. In der Schule hatten wir uns noch von ihm verabschiedet und ihm einige Fotos als Erinnerung überreicht in dem Glauben, dass wir ihn für eine lange Zeit nicht mehr sehen würden. Jetzt fuhr er gemeinsam mit uns nach Windhoek. Das lenkte mich aber nur kurz von der emotionalen Situation ab. Bei untergehender Sonne fuhr der Bus los. Runter von der Tankstelle, rauf auf die Hauptstraße, vorbei an der Oshana Mall und an der Shell-Tankstelle. Nun war es endgültig soweit. Bye bye Ongewediva. Schön war‘s. Sehr schön sogar! Und wieder kullerte mir eine Träne über die Wange. Den Rest der Busfahrt schwelgte ich in Gedanken an die tolle Zeit, die ich in Ongwediva erleben durfte.

Letzte Abschiedsfotos mit Yuri und TC

Am Dienstag (13.09.) erreichten wir Windhoek früh am Morgen. Da wir noch nicht in unsere Unterkunft für die nächste und letzte Nacht konnten, holte Ingrid uns ab und verbrachte den Morgen mit Paul (der in Otjiwarongo zugestiegen war) Hanna und mir in ihrem Büro im Goethe-Institut. Wir füllten die Stunden am frühen Morgen mit erstaunlich guten und kurzweiligen Unterhaltungen, bis Ingrid uns in die Unterkunft brachte, wo wir uns nach dem Einchecken erstmal noch eine Weile hinlegten. Da ich dämlicher Weise sämtliche Ladekabel im Bus vergessen hatte, lief ich zum Intercape-Office, wo ich leider ohne Erfolg versuchte, die Sachen wiederzubekommen. Am Nachmittag fuhren ein letztes Mal in die Stadt und gingen dort Falafel essen. Eine Entscheidung, die ich bereuen sollte. Die anderen aus unserer Gruppe gingen Abends noch essen und anschließend feiern, wo ich aber keine Lust zu hatte. Obwohl ich also einer der wenigen war, der am letzten Abend keinen Alkohol getrunken hatte, schien ich der einzige zu sein, dem am Morgen kotzübel war. Ich bekam zum Frühstück nicht mal Tee und in heißem Wasser eingeweichte Haferflocken herunter. Mir war sprichwörtlich kotzübel. Hanna war ebenfalls übel, wenn auch nicht ganz so schlimm wie mir. Scheinbar waren die Falafel am Vortag schlecht, was mir den letzten Tag also gründlich vermieste. Da wir unsere Zelte vormittags räumen mussten, unser Flug aber erst abends ging, konnte ich mich nicht mal vernünftig hinlegen. Ich verbrachte also den ganzen Tag auf einer Liege am Pool, wartend darauf, irgendwann in dieser Verfassung in ein Flugzeug zu steigen und einen zehnstündigen Flug hinter mich zu bringen … was für tolle Aussichten.

Der letzte Tag war demnach die reinste Qual. Immerhin konnte ich mir in der Verfassung nicht so viele Gedanken darüber machen, wie traurig ich über den Abschied war. Ganz allmählich wurde es ein wenig besser. Die Busfahrt zum Flughafen überstand ich so glücklicherweise unbeschadet, auch wenn es mir noch lange nicht gut ging. Im Flughafen lief dann alles reibungslos und so stieg ich am Abend mit nüchternem Magen ins Flugzeug. Ehe ich mich versah, waren wir in der Luft. Erst nach dem Essen fühlte ich mich dann endgültig besser. Nun wich auch langsam die Trauer über den Abschied der Vorfreude auf zu Hause – jetzt gab es ja eh kein Zurück mehr. Ich konnte fast den gesamten Flug schlafen, wodurch die Flugzeit so an mir vorbeizog.

Flugzeug nach Hause


Nach der Landung in Frankfurt fühlte sich erstmal alles surreal an. Es hatte geregnet (ich hatte zu dem Zeitpunkt seit einem halben Jahr keinen Regen mehr gesehen) und die Luftfeuchtigkeit lag gefühlt bei 100%. Nach dem sehr trockenen namibischen Klima fühlte ich mich als sei ich im Regenwald. Und einmal mehr kamen Abschiede von uns zu. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich fuhr mit Thies, Luca und Marlene mit dem Zug in Richtung Norden. Beim Blick aus dem Fenster hatte ich noch immer das Gefühl der Surrealität. Alles war so anders als in Namibia: Die Natur war so wunderbar grün (ich merkte, wie ich das vermisst habe), die Häuser sahen so ungewohnt aus und es gab nicht mehr diese schier unendlichen Weiten, die ich während unserer Fahrten durch Namibia so gern bewundert habe. Nachdem ich in Hannover umgestiegen war, hieß mich auch die Deutsche Bahn wieder herzlich willkommen. Nachdem bis dorthin alles wunderbar funktioniert hatte, musste mein Zug in Nienburg aufgrund einer Stellwerkstörung über eine Stunde warten. Die Wartezeit fühlte sich wie eine Ewigkeit an … und das so kurz vor dem Ziel.

Als ich endlich zu Hause an der Tür klingelte, blickte ich in völlig überraschte Augen. Dass unser Flug wegen unseres Visums um einen Tag nach vorne umgebucht wurde, hatte ich zu Hause nicht erzählt, sodass meine Eltern erst einen Tag später mit mir rechneten. ÜBERRASCHUUUUUNG! :D

Da war ich nun also. Zu Hause!

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